Der Organist

Alessandro Valoriani wurde 1964 in Siena geboren und begann seine Musikausbildung mit 12 Jahren als Chorsänger im Domchor von Siena, spezialisierte sich dann auf Gregorianischen Gesang und studierte Klavier bei Pier Narciso Masi, einem Schüler von Edwin Fischer. Nach dem Konzertdiplom für Klavier widmete er sich besonders der Kammermusik. Diese Phase seiner Karriere wurde 1984/85 mit drei Preisen für Klavierduo an den nationalen Kammermusikwettbewerben von Albenga, Genua und Stresa gekrönt. Seit Beginn seiner Musikausbildung war er vom Orgelspiel fasziniert. Der lang gehegte Wunsch einer Ausbildung an diesem Instrument sollte sich in der Orgelklasse von Elisa Luzi am Konservatorium Florenz erfüllen. Gleichzeitig berief ihn die berühmte Abtei Monte Oliveto Maggiore in Siena zum Amt des Hauptorganisten, das er elf Jahre ausübte. Vor ihrem überraschenden Tod hatte Frau Luzi ihn ermutigt, am Konservatorium Luzern bei Jean-Marc Pulfer, Schüler von Marie-Claire Alain, sein Studium abzuschliessen. Ein Stipendium des Klosters Engeberg ermöglichte ihm, diesen Weg einzuschlagen und 1998 sein Konzertreifediplom zu erlangen. Danach bot ihm die Abtei eine Organistenstelle an. Er bildete sich weiter bei Janine Lehmann, Zürich, mit Schwerpunkt neuere Orgelliteratur. Zudem gibt er jedes Jahr zahlreiche Konzerte mit den bedeutendsten Werken des europäischen Barock und des 20. Jahrhunderts. So etwa in München, Nürnberg und Paris.

Die Orgel

Obwohl es schon um 1300 Hinweise für die Existenz einer Orgel in Engelberg gibt, stammt die heutige grösste Orgel der Schweiz aus dem 19. Jahrhundert. Damals erlebte das Kloster einen wirtschaftlichen Aufschwung. So wurde der Bau einer neuen Hauptorgel beim Luzerner Friedrich Goll (1839-1922) in Auftrag gegeben. Das neue Instrument besass 50 Register auf drei Manualen und Pedal. 1911/12 wurde die Orgel mit einer elektrischen Windmaschine und einem Schwellkasten für das II. Manual ausgerüstet. Karl Goll (1876-1967) erhielt 1924 den Zuschlag für einen Umbau mit Erweiterung. Nach zwei Jahren war die Orgel mit 134 Registern vollendet. Einer der ersten Spieler war Marcel Dupré. Er sagte wohl mit Recht: »Diese Orgel ist ein Meisterwerk, ein wirklich erstaunliches, wundervolles Instrument«. 1992/93 wurde die Orgel durch die Firma GRAF AG in Sursee renoviert. Der alte Spieltisch (siehe Bild oben links) wurde ersetzt durch einen neuen (siehe Bild oben rechts) mit elektrischer Ansteuerung unter Beibehaltung der pneumatischen Taschenladen. Dadurch konnte eine elektronische Setzeranlage mit 256 Kombinationen eingebaut werden. Zudem kamen drei Register hinzu, sodass die Orgel nun l37 Register und 9097 Pfeifen zählt.


Speziell für diese Orgel wurde 1996-98 durch LABORANTES.COM eine computergesteuerte Aufnahme- und Playback-Anlage konstruiert und eingebaut. Sie erlaubt mit erweiterten MIDI-Funktionen die exakte Dokumentation, automatische Wiedergabe und allenfalls Bearbeitung des Organistenspiels inklusive aller Registerwechsel zur Klangoptimierung. Diese Technik wurde auch bei der vorliegenden Aufnahme eingesetzt. Sie eignet sich zudem für Kompositions-Experimente mit komplexen Klangfolgen, die von einem Organisten aus spieltechnischen Gründen gar nicht realisierbar wären.


Die Aufnahme

Das Tonmaterial für vorliegende DVD-Audio wurde durch LABORANTES.COM, ZÜRICH direkt auf die Harddisk eines Computers quadrophonisch und digital mit der hohen Amplituden-Auflösung von 24 Bit und einer Sampling-Rate von 96 kHz aufgenommen. Die Mikrofone waren auf einem 13 Meter hohen Stativ in einer optimalen Hörposition vor der Orgelempore fixiert. Mittels eines verlustfreien Codierverfahrens (Meridian Lossless Packaging) wurde eine 5-Kanal DVD-A Disk mit einer Audioqualität erstellt, die voll derjenigen der Originalaufnahme entspricht. Die DVD-Audio Disk kann mit jedem DVD-Player abgespielt werden, der das DVD-Audio Logo trägt. Das DVD-Video Logo allein genügt nicht. Wenn die Kanäle Vorne-Links (Front-Left), Vorne-Rechts (Front-Right), Hinten-Links (Surround-Left), Hinten-Rechts (Surround-Right) mit Vollbereichslautsprechern ausgestattet sind, wird kein spezieller Tieftonlautsprecher benötigt. Für Anlagen mit zusätzlichem Tieftonn-Lautsprecher wurde ein fünfter Kanal erzeugt (Low Frequency Effects, Crossover 120Hz). Ein Zentrumskanal würde sich bei diesen Aufnahmen eher störend auswirken. Der DVD-Video/Audio-Player kann auch an eine Video-Anlage (PAL) angeschlossen werden. Dann werden die einzelnen Musik-Titel in Bild und Text angezeigt. Beim Anwählen der Menü -Taste erscheint eine Auswahl der einzelnen Titel.

Mit freundlicher Genehmigung von Ars Musici - Freiburger Musik Forum. Under the title "Concerto Engelberg" Ars Musici (in cooperation with Swiss Radio DRS) has produced a CD with Alessandro Valoriani at the Great Organ of the Monastery of Engelberg. Reviews and Comments.

Text: Alessandro Valoriani, Dr. Harald Chipman, P. Leonhard Kessler OSB, Gregor Antes


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